Omega European Masters Silver Pro-Am 2017
Wer träumt nicht davon, sich einmal im Leben auf einem Turnier-präparierten Platz mit einem PGA Playing-Pro zu messen...? Ich glaube jeder, oder?
Ich musste lange warten! Vor über 10 Jahren hatte ich schon mal eine Einladung. Doch damals war mir das beruflich nicht möglich.
Am Montag, 4. September 2017 hatte ich dann die Gelegenheit. An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an J. Lindeberg Schweiz, an Mario und Andy, die es mir möglich machten!
Am Montag war es also soweit. Einchecken und los gings auf die Driving-Range. Einlass nur mit dem Badge. Und eine klare Ansage: links die Pros, rechts die Amateure. Und dann die grosse Überraschung. Nix da mit alten Driving Range-Bällen. Stattdessen gibts Pro V1-Practice-Bälle, die korbweise in die noch kühle Luft geballert werden dürfen. Cool;-)
Die Range ist lustigerweise wie ein Theater angeordnet, sodass jeder jeden sieht. Die Pros die Amateure. Und umgekehrt. Also nur keine Fehler machen und keine links verzogene Bälle bitte. Aber es läuft gut. Und es fühlt sich richtig gut an. Jetzt einfach konservieren und weiter so...
Also ab aufs Putting Green. Kurz ein paar Putts machen, bevor es losgeht. Nur: schon beim ersten Putt merke ich, dass die Greens richtig schnell sind. Auch Bälle, die ich kaum berühre laufen wie an einer Schnur gezogen unendlich lang. Dafür immer schön auf der Linie. Cool, aber sehr gewöhnungsbedürftig. Nach einer Weile gewöhne ich mich langsam daran.
Los geht es. Am Start treffe ich Johan Carlsson, ein Schwede. Und so wie man ihn sich vorstellt. 196cm gross, ein wahrer Wikinger. Und supernett. Dabei seine Frau, die den Caddie macht. Gespielt wird eine spezielle Scramble-Version. Für uns Amateure insofern gut, weil wir auf jedem Schlag voll angreifen müssen. Es zählen nur Neto-Birdies.
Johan haut die erste Kugel das Fairway runter. Man, ist der lang...! Nun sind wir dran. Da wir auch noch einen doch sehr bekannten Superkoch bei uns im Flight haben, stehen doch noch ein paar Zuschauer da. Ich bin eigentlich nie nervös am ersten Abschlag. Aber heute schon. Zudem habe ich beim letzten Besuch die Kugel nicht wirklich weit gehauen. Ein Lady war das Resultat. Doch heute, heute muss es gut gehen. Zu peinlich wäre das!
Also los! Ohne Rücksicht auf Verluste. Alles oder nichts. Und ich treffen und bin somit im Spiel. Zu meiner Verwunderung: ich überdrive den Pro grad schon am ersten Loch. Ok, ok. Er musste 30 Meter weiter hinten Abschlagen, also wäre es in etwa Gleichstand. Aber ein bisschen stolz bin ich schon.
Wir spielen gut. Punkten tunt wir aber schlecht. Darum kommen wir noch nicht richtig auf ein vernünftiges Ergebnis. Nach neun Löchern haben wir gerade mal 15 Punkte. Das ist ok, aber da muss mehr her.
Auf den Back-Nine starten wir doch recht gut. Loch 10 treffen wir beinahe vom Abschlag aus. Ebenso das Loch 14, ein Par 5. Angegriffen wird mit dem zweiten Schlag und Mario trifft das Green. Eagle!
Es geht auf die letzte Bahn. Hoch zum Clubhaus und der grossen Tribüne. Bei uns ist sie nahezu leer. Aber ich mag mir irgendwie vorstellen, was hier am Sonntagabend los sein wird. Eindrücklich.
Wir spielen ein Ergebnis mit 24 Punkten. Die Gewinner haben 30. Wir sind uns einig. Wir hätten wohl mehr erreichen können. Aber wir sind glücklich, hatten eine wirklich coole Runde. Wir haben viel gelernt und live erlebt, wo die Unterschiede zwischen Pros und uns Amateuren liegen.
Beim anschliessenden Apéro sind wir uns einig: der Schlag des Tages hat - wie könnte es anders sein - Johan beigesteuert. Auf Loch 9. Erster Drive im Fairway-Bunker. Mit schlechtem Stand und Holz 3 aus dem Bunker. Und rund 20 Meter vor die Fahne. Krass..!
Ich weiss nun, was ich trainieren muss. Und ich komme sehr gerne wieder! Hoffentlich nicht erst in 10 Jahren;-)